In Hochwassergebieten und zur Sanierung im Altbestand eignet sich als Baumaterial Schaumglasschotter am besten.
Schon 2003 – ein Jahr nach dem Elbe-Jahrhunderthochwasser wurde im niedersächsischen Hitzacker an einem völlig neuartigen Sanierungs-Konzept für Häuser in Hochwasser-Gebieten gefeilt.
Der Architekt Christoph Luther-Mosebach zeigt mit zwei innovativen Baustoffen, wie sich Folgeschäden von Flutkatastrophen verringern lassen.
Seit 2006 konnten über 20 Projekte hochwassergerecht saniert und neu gebaut werden. Baustoffe aus Schaumglas und Lehm haben sich hier bestens bewährt. Für diese Gebäude wird sich bei neu eintretender Flut der Schaden künftig in Grenzen halten.
Nach dem Abfluss von Hochwasser bleiben oft erhebliche Schäden an der Bausubstanz zurück. Wenn das Gebäude feuchtigkeitsempfindliche Baustoffe und Wandkonstruktionen aufweist, müssen Wand und Keller mühsam trockengelegt oder komplett erneuert werden. Insbesondere die wärmedämmenden Materialien haben sich nach der Flut meist mit Wasser voll gesogen. Gelingt hier die Trocknung nicht vollständig, ist eine dauerhafte Schädigung der Gebäude durch Schimmel vorprogrammiert.
Mit feuchtigkeitsresistenten Baustoffen, Glasschaum-Granulat (bwz. Schaumglasschotter oder Glasschaumschotter) können Schäden dieser Art vollkommen vermieden werden.
Der Architekt Christoph Luther-Mosebach aus Hitzacker hat es vorgemacht: „Wasser kommt. Wasser geht.
Wichtig ist die Durchlässigkeit. Als Baubiologe plädiere ich für das durchlässige Prinzip. Bereits zur Jahrhundertflut 2002 wurde ein Haus nach dem „durchlässigen Prinzip" saniert und wies nach der 2006er Flut nur geringe Schäden auf, die vom Malergewerk einfach behoben werden konnten. Die Sanierung der Fachwerkwände erfolgte 2002 hier überwiegend mit Lehm."
So hat er nach der zweiten Flut im Frühjahr 2006 nach und nach Häuser auf der deichlosen Insel zwischen Jeetzel und Elbe hochwassergerecht saniert und auch Neubauten gegen die üblichen Folgen von Hochwasser vorbereitet.
Mit einer Kombination von zwei Baustoffen, die sich ideal ergänzen: TECHNOpor Glasschaum-Granulat und Creaton Estrichziegel.
Creaton Estrichziegel ersetzen den üblichen Estrich, laut Hersteller ist das Produkt bereits rund zwölf Stunden nach Wasserablauf wieder begehbar. Darunter schirmt der mineralische Dämm- und Leichtbaustoff TECHNOpor Glasschaum-Granulat gegen Wärmeverluste ab.
In Hitzacker wird es aber vor allem aus zwei Gründen verbaut: TECHNOpor Glasschaum-Granulat ist geschlossenzellig, d.h. es nimmt selbst kein Wasser auf. Und es ist mit einer Korngröße von 3 bis 5 cm recht grob. Dadurch verbleibt in der verdichteten Schicht Glasschaum-Granulat ein Luftanteil von ca. 33 %. Eingedrungenes Wasser kann so sehr schnell wieder abfließen. Bereits drei Stunden nach Ablauf des Wassers sollte die Dämmwirkung wieder vorhanden sein.
„Jede wassersperrende Schicht erhöht das Schadensrisiko" so Luther-Mosebach, deshalb ist diese Konstruktion kapillarbrechend und ohne Folien ausgeführt, was nicht DIN-gerecht ist, aber hier der Schadensverringerung dient und in diesen Fällen vorzuziehen ist.
Der Aufbau von unten:
- Sand
- darüber 20 cm TECHNOpor Schaumglasschotter
- darauf eine Sauberkeitsschicht von drei cm Kalkmörtel.
- hierauf folgt der Estrichziegelbelag.
Auf der Sauberkeitsschicht ist auch die gemauerte Treppenwange angelegt, da das Material ausreichend druckfest ist, und so eine Wärmebrücke vermieden wird.
Durch den kalkhaltigen Estrich auf der Dämmschicht und die darüber liegenden offenporigen Creaton-Fliesen kann die Schüttung nach einem Wasserablauf schnell trocknen. Die Geschlossenporigkeit des einzelnen Korns, sowie die kapillarbrechende Wirkung der Schicht aus Glasschaum-Granulat verhindert, dass Wasser oder Feuchtigkeit in der Konstruktion zurückbleibt bzw. in höher liegende Bauwerksbereiche transportiert wird.
Herkömmliche Bodenplatten würden sich voll saugen und müssten komplett entfernt werden!
Glasschaum-Granulat bleibt für alle Zeiten formstabil, das heisst, das Material quillt weder auf, noch schwindet es beim Trocknen.
Seit der Flut sanierte der Architekt Luther-Mosebach Altbauten in Hitzacker mit der Kombination von TECHNOpor Glasschaum und Creaton. Auch im Neubau-Bereich bis zum Passivhaus setzt er dieses innovative und baubiologisch wertvolle Material ein. Mit den genannten Eigenschaften ist die Materialkombination vor allem eine ideale Grundlage zur Sanierung von Bauten in hochwassergefährdeten Gebieten.
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